Testbericht - Osprey ATMOS LT 65 Rucksack

Pro

  • PFAS-freie Beschichtung
  • Integrierte Regenhülle
  • Deckelfach abnehmbar
  • Sehr widerstandsfähiges Material

Kontra

  • Hüftgurt stark "vorgespannt"
  • Keine Schnellverschlüsse am Deckelfach


Das Unternehmen Osprey wurde bereits im Jahre 1975 in Santa Cruz, Kalifornien gegründet und zählt heute zu den bekanntesten Herstellern der Branche. Ein besonders Highlight der Firmengeschichte war die Abbildung des Osprey Aesther 60 auf dem Cover des Time Magazin im Jahr 2001 im Zuge der Erstbesteigung des Mt. Everest eines blinden Kletterers, Erik Weihenmayer. Osprey hat mittlerweile ein riesiges Sortiment an Rucksäcken und Zubehör. Von Trekking, Backpacking, Expedition, Winter bis Klettern wird jeder Aspekt abgedeckt. Neu in diesem umfangreichen Sortiment ist der ATMOS LT 65. Dieser stellt eine um ca. 400g leichtere Version des bereits länger erhältlichen ATMOS AG 65 dar. Wie sich diese neue leichtere Variante in einem ersten Härtetest bewähren konnte möchte ich euch in diesem Testbericht schildern.

Auspacken und Material

Recht unspektakulär kommt der Rucksack in einem großen Karton daher. Eine Gebrauchsanweisung liegt in gedruckter Form nicht bei, diese kann jedoch auf der Website von Osprey als pdf heruntergeladen werden.

 

https://cdn.ospreyeurope.com/shop/media/catalog/product/file/OM_Atmos_Aura_AG-LT_S22_ENG_1.pdf

 

Zuerst einmal die Grundlegenden Daten zum Rucksack:

 

Gewicht: 1,9kg
Dimensionen in cm:  90H x39Wx32D
Material: bluesign®-zertifiziertes, recyceltes Nylon mit Wabenstruktur (210D), PFC-/PFAS-freie DWR-Beschichtung
Volumen: S/M: 65L L/XL: 68L

 

Der Rucksack ist in 3 verschiedenen Farben erhältlich: Schwarz, Blau und Grün  und in den Größen S/M und L/XL

Funktionsumfang

Der OSPREY ATMOS LT 65 kommt mit sehr interessanten Features daher. Auf der Außenseite fällt sofort das große Deckelfach auf. Dieses bietet ausreichend Platz für alles Notwendige was man bei einer längeren Tour schnell zur Hand haben möchte. Das Deckelfach lässt sich in der Länge anpassen um somit je nach Beladung einen ideal Formschluss zu gewährleisten.
Des Weiteren findet man auf der Außenseite Riemen zur Befestigung einer Isomatte, sowie 2 Materialschlaufen welche sich ideal für Eispickel oder Trekkingstöcke verwenden lassen.
Auf der Seite gibt es 2 Fächer für Trinkflaschen welche jeweils eine zweite Öffnung haben um auch während der Rucksack am Rücken ist theoretisch Zugriff darauf zu haben.
Unten findet sich ein Bodenfach in welchem die integrierte Regenhülle versteckt ist. Diese ist ein besonderes Highlight des ATMOS LT 65 und ermöglicht einen schnellen und unkomplizierten Regenschutz. Die Regenhülle ist dabei so groß gehalten, dass auch auf den Rucksack geschnallte Ausrüstungsgegenstände noch problemlos darunter passen. Mittels eines Schnellspanners lässt sich die Schutzhülle perfekt um den Rucksack spannen.
Der Hüftgurt ist beim ATMOS LT sehr breit gehalten und bietet 2 große Taschen welche auch für moderne Smartphones genügend Platz bieten sollten.

Am Rücken finden wir das AIRSPEED Belüftungssystem welches eine ideale Luftzirkulation auch bei wärmeren Temperaturen gewährleistet. Außerdem finden wir hier auch die Längenanpassung. Diese ist sehr simpel und intuitiv gestaltet. Über 4 vordefinierte Punkte lässt sich die Länge so sehr einfach anpassen.
Nach dem Öffnen des Deckelfachs finden wir im Inneren nun das große Hauptfach. Dieses bietet noch ein extra Fach für die Trinkblase sowie einen zusätzlichen Kompressionsriemen um das Hauptfach zusammenzuhalten.

Im Einsatz

Der Osprey ATMOS LT 65 kam genau zum richtigen Zeitpunkt bei mir an als ich am Start von einer längeren Tour über die Alpen war. Leider fiel die Tour aus familiären Gründen etwas kürzer aus als geplant, dennoch konnte der Rucksack perfekt auf die Probe gestellt werden und zeigen ob er auch hält was er verspricht. Für mich war es eine besondere Erfahrung derartig viel Volumen zur Verfügung zu haben. Ansonsten bin ich auf Mehrtagestouren immer mit meinem 40 Liter Rucksack unterwegs. Somit ist es meist ein Kampf alles in den Rucksack zu packen. Bei 65 Liter war das für mich definitiv ein Luxus. Dennoch war es etwas ungewohnt mit so einem großen Volumen am Rücken unterwegs zu sein, gerade im ausgesetzten Gelände oder bei leichten Klettereien. Dennoch sitzt der Rucksack aufgrund des großen Hüftgurts bombenfest und lässt sich auch über mehrere Stunden hinweg sehr gemütlich tragen. Das Material ist wirklich sehr hochwertig und auch ordentlich verarbeitet was der Rucksack bei ausreichend Felskontakt unter Beweis stellen konnte. Dennoch sieht der Rucksack noch immer wie neu aus und es sind keinerlei Abnützungserscheinungen zu erkennen. Eine Überlegung hatte ich während der Tour, weil es sich manchmal als etwas umständlich gestaltete die Trinkblase nachzufüllen. Wäre es nicht möglich das Trinkblasenfach in den „AIRSPEED“ Teil der Rückenbelüftung zu integrieren um somit nicht das Hauptfach öffnen zu müssen? Dies hätte sich manchmal als sehr praktisch erwiesen. Das Hauptfach bietet noch eine besondere Möglichkeit um den Rucksack zu verkleinern. Dies möchte ich euch im Video welches ich über den Rucksack gemacht habe noch etwas näher zeigen. Darin könnt ihr euch noch ein besseres Bild über die ganzen Features und das Aussehen des Rucksacks machen.


Fazit

Nun zum Fazit über den Osprey ATMOS LT 65 nach ca. einem Monat im Einsatz. Alles in allem bin ich mit dem Rucksack mehr als zufrieden. Er bietet ein großes Volumen und sehr hochwertige Materialien bei verhältnismäßig geringem Gewicht. Besonders schön finde ich die Verwendung von PFAS freier Beschichtung beim Material. Für mich ist das Highlight die Regenhülle welche sich sehr vielseitig verwenden lässt wie ich euch in dem Video zeige. Man merkt, dass man sich bei Osprey viele Gedanken über sinnvolle Features gemacht hat welche allesamt sehr praxisnahe sind. 2 Punkte sind mir jedoch aufgefallen die vielleicht noch etwas überarbeitet werden könnten. Das war zum einen das abnehmbare Deckelfach. Im Video könnt ihr gut sehen was ich damit meine. Der Rucksack lässt sich auch ohne Deckelfach verwenden. Dieses kann man jedoch nicht über Clips entfernen was es etwas umständlicher macht. Das hätte mir sehr gut gefallen, wenn dies einfach möglich wäre. Somit kann man das Deckelfach einfach im Basislager lassen und den Rucksack in einer kleineren Variante für Tagestouren verwenden. Der zweite Punkt ist der Hüftgurt. Dieser ist mit dem Belüftungssystem verbunden und aufgrund dessen nach innen ziemlich stark vorgespannt. Beim Anlegen des Rucksacks hat sich dies, vor allem bei schwerer Beladung, als etwas umständlich gestaltet. Da fehlt es vielleicht noch an etwas an Praxiserfahrung mit diesem Rucksack, aber bei meinen anderen Rucksäcken ist dies kein Problem. Diese zwei Punkte sind für mich jedoch keine echten Mängel, sondern eher Verbesserungsvorschläge die einen Top Rucksack noch etwas besser machen würden. Alles in allem kann ich diesen Rucksack für jeden Empfehlen der längere Touren oder Expeditionen geplant hat bei denen viel Material mitgetragen werden muss. Bei voller Beladung spielen die breiten Hüftgurte und das Belüftungssystem am Rücken ihre Vorzüge ganz aus.

Vielen Dank an das Team von Outsidestories für die Zurverfügungstellung des Rucksacks.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0
outdoor blogger codex