Pro
- Fast nahtloses Design
- Liegt an wie eine zweite Haut
- Mit Seide und Bambus
- Kompressionseffekt
- Isolierende Faser
- Sehr gute Geruchskontrolle
Kontra
- Verrutscht etwas
- Made in China
Der Name Cimalp steht für „La cime des alpes“ was Gipfel der Alpen bedeutet und bezieht sich auf den höchsten Berg der Alpen, den Mont Blanc. Der Sitz des Familienunternehmens befindet sich in Saint-Marcel-lès-Valence am Fuße der französischen Alpen und besteht bereits seit dem Jahr 1964. Ein besonderes Highlight der Firmengeschichte war unter anderem die Ausstattung der Südpolexpedition von Laurence de La Ferrière welche als erste Frau 1996 im Alleingang zum Südpol gewandert ist. Von Jacken bis Schuhe findet man heute alles was das Bergsteigerherz begehrt im Sortiment von Cimalp.
Dazu gehören natürlich auch Baselayer, welche Cimalp hauptsächlich aus Merinowolle anbietet oder wie hier im Test aus einem Materialmix mit Bambus und Seide. Das hat sich für mich von Anfang an spannend angehört, weshalb es mich sehr freut, dass ich das Produkt von outsidestories zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen habe.
Auspacken und Material
Der Strategic Top Baselayer von Cimalp ist in einem schicken Karton dahergekommen welcher in Französisch und Englisch die wichtigsten Eigenschaften verrät.
- Best Insulation (Beste Dämmung/Isolierung)
- 4 Way Stretch (4 Richtungen Dehnung)
- Ultra quick dry (Schnell trocknend)
- Antibacterial (Antibakteriell)
- Odor resistant (Geruchsresistent)
Designed und Entwickelt wird das ganze in den französischen Alpen, gefertigt wie leider so oft in China. Einen Produktionsstandort mit Nähe zum Entwicklungsstandort würde ich hier ganz klar bevorzugen.
Die Details des Baselayer:
Material
62,9% Rayon
27,9% Polyester
6,4% Seide
2,8% Spandex
Erhältlich in Schwarz/blau und Schwarz/grau auch für Damen und ideal kombinierbar mit der passenden Thermo-Leggings Strategic Pant.
Bei dem Materialmix habe ich den Bambus in der Erwähnung vermisst weshalb ich etwas zum Material Rayon recherchiert habe. Dabei handelt es sich um eine künstlich hergestellte Faser. Diese wird gewonnen indem man Sägespäne mit diversen Chemikalien kocht. Auf dieser Weise kann Cellulose erzeugt werden welche mit Natronlauge und Wasser vermischt eine Spinnmasse ergibt. Diese wird mithilfe sogenannter Spinndüsen in Viskosefäden verwandelt welche dann verarbeitet werden können.
Die Eigenschaften sind laut meiner Recherche deren von Baumwolle recht ähnlich weshalb man diese naturnahe Kunstfaser auch in denselben Einsatzbereichen wie Baumwolle findet.
Der erwähnte Bambus ist also in Form von Sägespäne, unter dem beschriebenen Verfahren zu dem Material Rayon geworden und hat so seinen Weg in den Baselayer gefunden. Der Seiden Anteil ist mit 6,4% doch recht überschaubar, wenn man den fast 28% großen Polyesteranteil beachtet.
Funktionsumfang
Cimalp schreibt selbst bei dem Baselayer von einer Komfortgarantie. Diese soll durch das spezielle Rundstrickverfahren gewährleistet werden bei dem nur Nähte
zwischen Ärmel und Rumpf sowie am Hals entstehen. Dadurch schmiegt sich der Baselayer an wie eine zweite Haut. Und tatsächlich liegt der Baselayer bei der ersten Anprobe sehr eng am Körper,
tatsächlich wie eine zweite Haut. Das Tragegefühl ist obwohl ich Kompressionsshirts nicht mag, dennoch sehr angenehm, weich und warm.
Das liegt nicht zuletzt wohl auch an dem kleinen aber feinen Seidenanteil. Der leichte Kompressionseffekt soll laut Cimalp die Muskulatur während des Trainings unterstützen.
Das angenehm wärmende Gefühl kommt von der isolierenden Faser mit dem Namen Cimatherm welche sehr gut funktioniert. Dabei sind besonders wichtige Zonen mit der Spezialfaser verstärkt, um die
Temperaturregulierung des Körpers zu unterstützen.
Neben der Temperaturkontrolle bietet der Baselayer von Cimalp mithilfe der Cimafresh Ionic Technologie von Polygiene auch eine Geruchskontrolle. Diese wird durch die antibakterielle Wirkung von
Silberchlorid erreicht, welches fest im Gewebe verarbeitet ist und sich auch nicht auswäscht.
Als letzten Punkt gibt Cimalp noch an, dass der Baselayer knitterfrei bleibt und somit auch nicht gebügelt werden muss.
Im Einsatz
Für einen Baselayer klingt das alles sehr vielversprechend, weshalb sich zeigen muss ob die Versprechen auch gehalten werden können. Der erste Einsatz war eine Tagestour, steil, mit vielen Höhenmetern, durch wegloses Gelände, bei kalten und regnerischem Herbstwetter. Schnell wurde es richtig warm und ich begann zu schwitzen. Die Temperaturregulierung funktionierte aber sehr gut, ähnlich wie ich es von meinen Merino Baselayern gewohnt bin. Auch bei einer Pause wurde mir nicht kalt und das Material fühlte sich auch feucht nicht unangenehm oder kalt an. Ganz im Gegenteil man bekam von der leichten Feuchtigkeit nicht viel mit. Am Weiterweg folgten viele hohe Absätze und kleine Kletterpassagen. Hier hat es mir den Baselayer die ganze Zeit aus der Hose herausgezogen, wenn ich mich zu weit strecken musste. Nicht mehr durch die Hose fixiert beginnt der Baselayer aufgrund der engen Passform dann kontinuierlich nach oben zu rutschen. Am Rücken hat er sich dann ständig eingerollte bis ich den Baselayer wieder in die Hose und mit dem Gürtel fixiert habe. Leider passierte dies bei der Tour aufgrund dem Gelände recht häufig obwohl mir der Baselayer definitiv nicht zu klein ist. Über den ganzen Tag hielt mich der Strategic von Cimalp aber ansonsten gut geschützt und mir wurde auch bei einer längeren Gipfelrast mit der Feuchtigkeit nicht kalt und der Baselayer war danach trotz der kalten Temperaturen vollständig durchgetrocknet. Was den Abstieg sehr gemütlich gestaltete.
Einige Tage später ging es auf eine kurze Zelttour mit dem Baselayer durch einfacheres Gelände. Auch mit dem schweren Rucksack rutschte da nichts mehr und die Temperaturregulierung funktionierte sehr gut. Den Baselayer habe ich in der Zwischenzeit, seit der Tagestour auch nicht gewaschen um der Geruchsregulierung etwas auf den Zahn zu fühlen. Nach einer langen Wanderung am Abend konnte ich mich beim Lagerfeuer wieder trocknen und der Baselayer hielt mich angenehm warm. Was mir jedoch auffiel ist dass die Seitenbereich mit den vertikalen blauen Streifen, etwas länger feucht blieben als der Rest. In der Nacht reichte der Baselayer im Schlafsack komplett aus und sorgte für eine sehr angenehme Nacht im Wald. Auch am zweiten Tag fühlte ich mich im Baselayer den ganzen Tag sehr wohl, obwohl der Kompressionseffekt nicht wirklich mein Geschmack ist. Auch nach der Zelttour hatte der Baselayer keinen unangenehmen Geruch was mich wirklich überzeugt hat. In die Wäsch ging es dann aber trotzdem denn die Touren haben doch schon die ersten Salzrückstände am Cimalp Baselayer hinterlassen.
Fazit
Also nun zum Fazit. Cimalp hat mit dem Strategic Top Baselayer ein top Produkt mit einem sehr attraktiven Preis entwickelt. Es wurde nicht zu viel Versprochen mit
den Produkteigenschaften. Alle Punkte haben sich bewahrheitet und sich als sehr angenehm und praktisch herausgestellt. Mich wird der Baselayer definitiv weiter begleiten, für Klettertouren wohl
eher nicht, aber bei vielen anderen Sportarten wird er seinen Zweck ideal erfüllen. Schwachstellen am Produkt konnte ich ansonsten keine feststellen. Die Haltbarkeit muss sich im Laufe der Zeit
erst herausstellen. Im Testzeitraum konnte ich jedoch keine Auflösungserscheinungen bemerken. Das einzige Manko bleibt für mich der Fertigungsstandort. Hier wäre ich als Kunde auch bereit etwas
mehr Geld in die Hand zu nehmen, für ein Produkt welches nicht um die Welt geschifft werden musste und unter fraglichen Umwelteinflüssen entstanden ist. Dies betrifft jedoch nicht rein Cimalp
sondern ein ganze Branche.
Ansonsten ein Top Produkt mit Hightech Materialien und vielen Versprechen die auch gehalten werden.
Vielen Dank an das Team von Outsidestories für die Zurverfügungstellung des Baselayer.