Testbericht - Fenix TK17 Taschenlampe

Pro

  • Kompromisslose Verarbeitung
  • Sehr intuitives Bedienkonzept
  • Enorme Lichtleistung
  • Taktische Details
  • Akku als Powerbank nutzbar

Kontra

  • USB-C-Port nur durch Öffnen erreichbar

Ich habe mich über Jahre hinweg auf Stirnlampen verlassen – ob bei Touren in der Nacht, beim Campen oder im Alltag draußen. Handtaschenlampen waren für mich meist Spielerei oder Backup – bis jetzt. Denn die Fenix TK17 ist die erste Taschenlampe, die für mich diesen Namen wirklich verdient.

Mit beeindruckenden 3.600 Lumen im Burst-Modus, einer Reichweite von bis zu 330 Metern und einer durchdachten, intuitiven Bedienung über zwei separate Endschalter setzt die TK17 neue Maßstäbe – nicht nur im taktischen Bereich, sondern auch für all jene, die einfach eine richtig gute, zuverlässige und praxisnahe Taschenlampe suchen.

Technische Details der Fenix TK17:

  • Max. Helligkeit: 3.600 Lumen (Burst)

  • Reichweite: bis zu 330 Meter

  • Akku: Fenix ARB-L21-6000B (6.000 mAh) mit USB-C Lade-/Entladefunktion (Powerbank)

  • Bedienung: Doppel-Endschalter (Moment-/Dauerlicht, Helligkeit, Instant-Strobe, Burst)

  • Material: A6061-T6 Aluminium, hartanodisierte Oberfläche

  • Besonderheiten:

    • Instant-Burst: per tiefem Tastendruck jederzeit auf 3.600 Lumen

    • Instant-Strobe: erreichbar auch bei ausgeschalteter Lampe

    • Akkuanzeige, Edelstahlkrone mit Glasbrechern, IP68-zertifiziert, Stoßfest bis 1 m

  • Maße: 148,5 × 36 × 25,4 mm

  • Gewicht: 197 g (inkl. Akku)

  • Laufzeiten: bis zu 60 Stunden (Low-Modus), 3h 45 min (Burst inkl. Temperaturregulierung)

Geliefert wird die Fenix TK17 mit allem, was man braucht: Zwei USB-Kabel (USB-A auf C und C auf C), ein robuster Akku mit integrierter Lade- und Entladefunktion, Holster, Lanyard und Ersatz-O-Ringe. Verarbeitung, Verpackung und Haptik machen sofort klar: Das ist ein Werkzeug – kein Spielzeug.

Ich bin gespannt, ob die TK17 sich im Praxiseinsatz genauso überzeugend schlägt, wie sie sich in der Hand anfühlt. Für mich ist es der erste echte Versuch, der Stirnlampe in bestimmten Situationen bewusst den Rang abzulaufen.

Erster Eindruck

Die Fenix TK17 wirkt schon beim Auspacken wie ein ernstzunehmendes Werkzeug. Hochwertig verarbeitet, mit einem Gewicht, das genau die richtige Balance findet: schwer genug, um sich wertig anzufühlen, aber weit entfernt vom klobigen Ziegelstein.

Der mitgelieferte Gürtelclip und das Lanyard ermöglichen vielseitige Befestigungsoptionen, und der Holster ist für Gürtelträger – gerade im taktischen Bereich – eine praktische Ergänzung. Vorn fällt die Edelstahlkrone mit Wolframcarbid-Spitzen ins Auge, der Griffbereich ist angenehm geriffelt und liegt sicher in der Hand.

Die Bedienung ist intuitiv und durchdacht: zwei feinfühlige Endschalter, die auch mit Handschuhen gut erreichbar sind. Einer aktiviert sofort den Strobe auf voller Leistung, der andere das Dauerlicht. Über den Strob-Taster lassen sich auch die Helligkeitsstufen einstellen. Direkt daneben sitzt eine winzige Status-LED für den Akku – minimalistisch, funktional, ohne anfällige Displays oder überflüssigen Schnickschnack.

Im Inneren sitzt ein großer Akku, der per USB-C geladen und sogar entladen werden kann – die Lampe dient somit auch als Mini-Powerbank. Dafür muss sie allerdings aufgeschraubt werden. Ein klarer Kompromiss in puncto Handhabung, dafür maximale Sicherheit: keine exponierte Ladebuchse außen, alles geschützt im Inneren.

Spätestens beim ersten Einschalten wird klar: Das ist kein Spielzeug, sondern ein Werkzeug mit enormer Leistungsreserve. Selbst am helllichten Tag lässt sich damit ein Raum vollständig ausleuchten – und plötzlich sieht man Details, die man sonst nie wahrgenommen hätte. Schon hier zeigt sich deutlich der Unterschied zwischen einer taktischen Lampe und einer typischen Consumer-Taschenlampe.

 

Im Einsatz

Der erste Einsatz war gleich passend zu „taktisch“: ein Sucheinsatz in der Nacht. Eines unserer Katzenbabys ist wohl etwas zu weit fortgegangen und hat nicht mehr nach Hause gefunden. Ich habe die ganze Nacht im Ort gesucht. Im Dickicht ist die volle Leistung zu viel – gerade im leichten Regen, mit viel zu vielen Reflexionen. Die Lampe lässt sich aber ideal dimmen. Das Beamprofil (also das Lichtbild aus Spot und Flood) ist schön breit und nicht zu spotlastig. Gerade in dieser Situation hätte ich mir manchmal einen variablen Spot gewünscht, um in eine bestimmte Richtung noch weiter leuchten zu können. Insgesamt ist das Lichtbild aber sehr ausgewogen in Weite und Breite. Die Katze habe ich nach mehreren Stunden tatsächlich gefunden.

Der nächste Einsatz war dann beim Radfahren. Eigentlich war die Lampe nur zufällig im Rucksack – ich wollte meine Lupine verwenden, aber da war der Akku leer. Also habe ich die Fenix in die Hand genommen. Beim Radfahren ein Traum: irrsinnige Leuchtstärke, auch bei höheren Geschwindigkeiten ist das Blickfeld immer weit genug, und auch in der Breite geht nichts verloren. Die Lampe in den Fingern einzuklemmen beim Fahren war unangehm, aber ein Lenkerhalter wäre hier eine echte Überlegung.

Der nächste Einsatz: eine Nachtwanderung. Auf voller Leistung ist die Sichtweite mehr als ausreichend, um sich kurzzeitig einen weiteren Überblick zu verschaffen. Ein angenehmes Gefühl, mit so viel Leistungsreserve unterwegs zu sein. Im hochalpinen Gelände kann man damit wirklich sehr weite Bereiche in einem offenen Kar ausleuchten – wunderbar, um die reflektierenden Augen der Tierwelt zu sehen und zu merken, wie viel Leben in der Nacht unterwegs ist, das einem sonst entgeht.

Zum Strobe: Natürlich habe ich das nicht an einem Menschen getestet, schon weil im Handbuch steht, dass es dafür nicht verwendet werden soll – obwohl das bei einer taktischen Lampe offensichtlich der gedachte Einsatzzweck ist. Aus meiner Sicht ist das Strobe einfach nur wild: die wandelnde Frequenz und die extreme Leuchtstärke machen es zu einer echten „Waffe“, für die ich in meinem Bereich bisher keine Anwendung habe. Dennoch ist es im Notfall eine elegante, nicht-letale Möglichkeit, sich zu wehren.

Das Thema „tactical“ kommt für mich aber eher bei der Verarbeitung zum Tragen als beim Strobe. Alles ist kompromisslos wertig gefertigt, sauber abgedichtet usw. Insgesamt mehr als eine gute Lampe.

Zur Powerbank: Der 6.000-mAh-Akku reicht ideal aus, um mein Smartphone einmal zu laden – gedacht sicher mehr als Backup-Lösung. Dennoch finde ich es gut integriert, die nötigen Kabel sind im Lieferumfang. Schön wäre es, wenn die Verschlusskappe mit einem Band am Lampengehäuse befestigt wäre, damit in der Hektik nichts verloren geht. Ebenso ein Zusatzfach im Gürtelholster, in dem Kabel und Adapter verstaut werden könnten – so wäre alles kompakt beisammen.

Der große Vorteil: Der Akku kann nachbestellt werden, sodass man mehrere Akkus mitführen kann, wenn man die Lampe über einen längeren Zeitraum nutzen will – vorausgesetzt, sie ist noch nicht zu heiß. Ich habe keine Glasscheiben damit zerhauen, aber ich traue der Lampe zu, das problemlos zu schaffen. Die Wolframcarbid-Spitzen sind fast im Härtebereich eines Diamanten – im Falle eines Sturzes mit den Spitzen voran würde wohl eher der Boden Schaden nehmen als die Lampe.

Auf den folgenden Touren hatte ich die Lampe immer dabei und freute mich, wenn ich sie auspacken konnte. Für jemanden, der immer mit Stirnlampe unterwegs ist, ist es etwas ganz Neues, die Lampe in der Hand zu halten – und es hat mir gefallen, weil es ganz andere Möglichkeiten der Ausleuchtung gibt, als wenn die Lampe immer vom Kopf und der Blickrichtung geführt wird.

 

Fazit

Die Fenix ist eine Traumlampe – mit Sicherheit ein Werkzeug, das man über viele Jahre haben kann. Die hochwertige, kompromisslose Verarbeitung zeigt, wofür sie gemacht ist: kein Gadget, kein Poser, kein „Lumen-Lambo“, sondern Beständigkeit, Wertigkeit, Echtheit und Zuverlässigkeit.

Aus taktischer Sicht gibt es Menschen, die in bestimmten Situationen dieser Lampe ihr Leben anvertrauen. Da muss alles funktionieren – ohne Ausfall, ohne Spielerei, ohne ein Display, in das Wasser eindringen könnte. Genau das imponiert mir: Sie macht einfach, was sie soll. Keine Gimmicks, kein RGB, kein Schnickschnack – dafür absolute Verlässlichkeit.

Die Fenix TK17 hat definitiv meine Sicht auf Lampen verändert. Jedem, der auf der Suche nach einer neuen Taschenlampe ist, kann ich nur empfehlen, sich die Verarbeitung dieser taktischen Lampe anzusehen – und dann selbst zu entscheiden, was wichtiger ist: Verlässlichkeit oder Show.

Vielen Dank an das Team von Outsidestories für die Zurverfügungstellung der Taschenlampe.

 

outdoor blogger codex