Pro
- Sehr guter Nässeschutz
- Angenehmer Tragekomfort
- Durchdachter Staubeutel
- Große Kapuze
Kontra
- Keine Belüftungsöffnungen

Im Rahmen meines Tests zur Lavaredo-Serie hatte ich auch die Gelegenheit, die Lavaredo Rain EVO Jacket zu tragen, als ideale Ergänzung zu den Shorts wenn das Wetter mal umschlägt.
Die neue Lavaredo Rain EVO Jacket, eine ultraleichte Regenjacke für schnelle Touren bei unbeständigem Wetter, entwickelt speziell fürs Trailrunning.
Technische Details der Lavaredo Rain EVO Jacket:
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Material: 100 % Polyamid (recycelt)
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Wassersäule: 20.000 mm
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Atmungsaktivität: bis zu 25.000 g/m²/24h
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Nähte: komplett getaped
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Reißverschlüsse: YKK® wasserdicht mit winddichter Patte
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Taschen: 1 Brusttasche mit YKK®-Reißverschluss
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Kapuze: anatomisch geschnitten, mit regulierbarem Kordelzug
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Ärmel: anatomisch vorgeformt, elastische Abschlüsse
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Saum: elastisch eingefasst
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Extras: inklusive Mesh-Staubeutel mit Haken zur Befestigung am Rucksack
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Imprägnierung: DWR-behandelt, ohne bewusst zugesetzte PFAS
Die Jacke besteht vollständig aus recyceltem Material und wurde klar auf geringes Gewicht, hohen Nässeschutz und maximale Bewegungsfreiheit hin konzipiert. Ideal also für alle, die im Gebirge schnell unterwegs sind und trotzdem nicht auf Wetterschutz verzichten wollen.

Erster Eindruck
Schon beim Auspacken merkt man: Diese Jacke ist wirklich auf Minimalgewicht getrimmt. Im Vergleich zu meiner bisherigen Referenz – der Patagonia Houdini – wirkt die Karpos LAVAREDO RAIN EVO JACKET allerdings deutlich robuster. Das Material ist spürbar widerstandsfähiger, etwas steifer im Griff, aber beim ersten Anziehen angenehm auf der Haut und nicht störend raschelig.
Auffällig ist die sehr hochwertige Ausstattung: Wasserdichte YKK®-Reißverschlüsse und eine Brusttasche die ihren Namen verdient. Im Gegensatz zur Houdini, bei der sich die gesamte Jacke in ihre eigene Tasche stülpt, liefert Karpos einen separaten Mesh-Staubeutel mit, der sich mit einem kleinen Haken am Rucksack befestigen lässt, praktisch, auch wenn ich persönlich die integrierte Lösungen bevorzuge.
Die Passform der Karpos LAVAREDO RAIN EVO JACKET ist sportlich-athletisch, aber nicht zu eng. Die anatomisch geschnittene Kapuze mit einstellbarem Kordelzug sitzt gut. Auch die elastischen Abschlüsse an Ärmeln und Saum machen einen sehr funktionalen Eindruck.
Die Optik ist schlicht und funktional, keine unnötigen Designelemente, sondern ganz klar auf Performance reduziert. Genau das, was man sich von einer ultraleichten Trailrunning-Jacke erwartet. Das 2,5-Lagen-Material fühlt sich solide an, alle Nähte sind sauber getaped, die DWR-Imprägnierung kommt ohne bewusst zugesetzte PFAS aus – ein Pluspunkt in Sachen Umweltbewusstsein.
Im direkten Vergleich zur Houdini punktet die Karpos LAVAREDO RAIN EVO JACKET mit besserer Wetterfestigkeit, höherer Wassersäule (20.000 mm) und einer beeindruckenden Atmungsaktivität von bis zu 25.000 g/m²/24h. Das weckt hohe Erwartungen für den Praxiseinsatz – also raus mit ihr auf den Trail.

Im Einsatz
Die ersten Einsätze der Karpos LAVAREDO RAIN EVO JACKET erfolgten auf klassischen Tagestouren, bei denen ich sie vor allem als Windschutz im Gipfelbereich verwendet habe. Hier zeigt sich sofort, wie durchdacht die Jacke ist: Sie lässt sich schnell überziehen, das Material klebt nicht auf der Haut – selbst mit bloßen, verschwitzten Armen – und der Tragekomfort ist deutlich höher als bei vielen anderen Ultraleichtjacken.
Der mitgelieferte Staubeutel ist ideal dimensioniert. Auch wenn er nicht direkt in die Jacke integriert ist, lässt sich die Karpos LAVAREDO RAIN EVO JACKET darin rasch und unkompliziert verstauen – ohne ewiges Gefalte oder Geknülle. Der Beutel hat einen kleinen Haken, mit dem man ihn außen am Rucksack befestigen kann. Das ist eine praktische Lösung, wenn man ganz minimalistisch unterwegs ist. Aber das Packmaß ist wirklich so klein, dass die Jacke auch in meinem Trailrunning-Rucksack noch problemlos Platz gefunden hat.
Die Kapuze ist eines der Highlights: anatomisch geschnitten, mit Kordelzug verstellbar und sowohl mit Hut als auch mit Kletterhelm gut kombinierbar. Kein Flattern, kein nerviges Verrutschen – das hat Karpos wirklich gut gelöst. Auch hängt die Kapuze nicht ins Gesicht, und die ersten Regenschauer haben gezeigt, dass es – anders als bei manch anderer Ultralight-Jacke – nicht sofort ins Gesicht rinnt, weil die Kapuze zu weich ist.
Bei den nächsten Einsätzen kam die Karpos LAVAREDO RAIN EVO JACKET dann auch bei richtigen Regengüssen zum Einsatz – und hier zeigt sie ganz klar, dass sie mehr ist als nur ein Windbreaker. Im Vergleich zur Patagonia Houdini, die ich lange genutzt habe, hält sie auch bei echtem Sauwetter zuverlässig dicht. Die Wassersäule von 20.000 mm macht sich hier genauso bemerkbar wie die getapten Nähte und die hochwertigen YKK®-Reißverschlüsse. Während meine Houdini bei Starkregen mehr Schein als Sein ist, kann man sich auf die LAVAREDO RAIN EVO JACKET wirklich verlassen.
Die Atmungsaktivität von bis zu 25.000 g/m²/24h ist in der Praxis deutlich spürbar. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass man die Jacke offen tragen kann – mit einem kleinen Band, das sie zusammenhält. So flattert sie nicht wild herum, lässt aber dennoch Feuchtigkeit entweichen. Gerade bei längeren Märschen im Regen habe ich dieses Feature oft genutzt – zumindest, wenn ich ohne Rucksack unterwegs war. Mit Rucksack ist das weniger relevant. Da hätte ich mir tatsächlich manchmal Belüftungsmöglichkeiten gewünscht. Aber es geht hier um Ultralight, deshalb kann ich auch verstehen, dass man zwei zusätzliche Reißverschlüsse eingespart hat. Insgesamt atmet die Jacke aber sehr gut. Dennoch: Jeder, der schon stundenlang durch den Regen gelaufen ist oder am Berg unterwegs war, kennt es – irgendwann ist man nass, durch und durch. Und wenn nicht von außen, dann eben von innen.
Auch bei Bewegung bleibt der Tragekomfort hoch: Die Jacke raschelt kaum, engt nicht ein und bietet ausreichend Bewegungsfreiheit – sei es beim schnellen Anstieg oder auf dem Klettersteig.
Hier finde ich die Kombination der Lavaredo Jacke mit den Shorts wirklich gelungen. Beides bietet maximale Bewegungsfreiheit, und in Kombination ist man bei geringstem Gewicht perfekt geschützt und zu keinem Zeitpunkt eingeengt.
Wer glaubt, dass die Karpos LAVAREDO RAIN EVO JACKET wie viele andere eine reine Notfalljacke ist, der irrt gewaltig. Die Jacke bietet einen Komfort und Witterungsschutz, den man bei manch schwerer Hardshell vermisst. Für die Übergangszeit und den Sommer ist sie perfekt geeignet.
Auch bei Biwaktouren hatte ich nur mehr diese Jacke mit – anstelle meiner Hardshell –, denn ich konnte mich darauf verlassen, dass sie mich auch im Starkregen schützt. Und der Unterschied bei Gewicht und Packmaß ist wirklich gewaltig. Meine Houdini hätte ich für solche Einsätze niemals mitgenommen. Auch am Abend beim Lager fühlte ich mich in der Jacke immer sehr wohl – die Körperwärme wird wunderbar gehalten.



Fazit
Abschließend kann man über die Karpos LAVAREDO RAIN EVO JACKET sagen, dass sie eine rundum gelungene, extrem leichte und dennoch vollwertige Wetterschutzjacke für sportliche Bergabenteuer ist – weit mehr als nur ein Windbreaker wie man es in dieser Gewichtsklasse mit vergleichbarem Packmaß oft kennt.
Besonders überzeugt haben mich der hohe Tragekomfort, das durchdachte Packmaß mit praktischem Staubeutel und toller Kapuzenlösung. Das Material fühlt sich angenehm an, klebt nicht auf der Haut und bietet auch bei Bewegung ausreichend Freiheit, egal ob mit Rucksack, Helm oder auf dem Klettersteig.
Im Vergleich zu anderen Ultralight-Jacken wie der Patagonia Houdini zeigt die Karpos LAVAREDO RAIN EVO JACKET klare Vorteile beim Nässeschutz. Selbst bei anhaltendem Regen bleibt man zuverlässig trocken, ohne dass sich innen sofort ein Hitzestau bildet. Die angegebene Atmungsaktivität ist also nicht nur ein theoretischer Wert, sondern in der Praxis deutlich spürbar.
Einziger kleiner Wermutstropfen: Der Packsack ist nicht integriert, sondern ein separates Zubehörteil. Funktional top, aber ich persönlich bevorzuge Systeme, bei denen die Jacke sich selbst verpackt. Das hat mich halt damals an der Houdini so begeistert, da kann nichts verloren gehen.
Trotzdem: Für Trailrunner, Speedhiker und alle, die bei wechselhaftem Wetter mit leichtem Gepäck unterwegs sind, ist die Karpos LAVAREDO RAIN EVO JACKET eine klare Empfehlung. Sie vereint Wetterschutz, Umweltbewusstsein (100 % recyceltes Material, PFAS-frei) und ein sportliches Design in einer bemerkenswert ausgewogenen Art.
Für mich gehört sie ab sofort fix in den Rucksack. Mal ehrlich: Bei dem Gewicht muss man gar nicht überlegen. Hätte gerade eine Houdini günstig abzugeben, falls wer interesse hat. ;)
Vielen Dank an das Team von Outsidestories für die Zurverfügungstellung der Schuhe.
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