Pro
- Helm-kompatibel
- Hochwertige Verarbeitung
- Windleiste unter dem Reißverschluss
- Gutes Gewicht und Packmaß
- Top Preis-Leistung
Kontra
Die Geschichte der Firma Karpos begann bereits 1946 mit einer Wollspinnerei am Fuße der Dolomiten. Seitdem hat sich der Hersteller einen Namen für hochwertige Outdoorbekleidung gemacht. Egal, ob Wandern, Mountainbiken oder Skibergsteigen – Karpos bietet Top-Ausrüstung für eine Vielzahl von Outdoor-Aktivitäten.
Ich durfte die Storm Evo Jacket testen. Diese Hardshell-Jacke verspricht eine sehr vielseitige Alternative mit einem Top-Preis-Leistungs-Verhältnis zu sein. Wie gut sie sich im harten Einsatz schlägt, habe ich in den letzten Wochen herausfinden dürfen.
Hier ein paar technische Daten zur Jacke:
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Material:
- Hauptmaterial: 57 % Polyamid, 28 % Polyester, 15 % Elasthan
- Taille innen: 75 % Polyamid, 25 % Elasthan
- Atmungsaktivität: 41.000 g/m²/24 h
- Wassersäule: 20.000 mm
- Gewicht: 500 g
Beeindruckend ist vor allem die Auswahl an verschiedenen Größen. Diese Jacke ist von XXS bis 3XL erhältlich, was für eine Outdoorjacke in diesem Segment eher selten ist.
Alle Nähte der Jacke sind versiegelt, und hinter dem Reißverschluss verbirgt sich eine Windleiste, die den Wind draußen halten soll.
Die Jacke ist in insgesamt sieben verschiedenen Farben erhältlich. Von auffällig bis dezent sollte für jeden etwas dabei sein. Ich habe die Jacke in der Farbkombination Midnight/Black getestet.
Erster Eindruck
Der erste Eindruck beim Auspacken war sofort sehr positiv. Das Design finde ich ansprechend, und die farbigen Reißverschlüsse passen meiner Meinung nach perfekt zur dunklen Materialfarbe. Auf der Brust sowie auf dem Rücken befindet sich ein Aufdruck des Herstellers. Das Logo auf der Rückseite ist in einem reflektierenden Design gehalten.
Das Material ist im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern kein Gore-Tex, sondern eine Eigenentwicklung. Die Jacke wirkt insgesamt sehr hochwertig verarbeitet und das Material sehr widerstandsfähig. Auf der Vorderseite befinden sich zwei Taschen, die eher mittig platziert sind. Laut Hersteller hat man diese Position gewählt, um die Kompatibilität mit Klettergurten zu gewährleisten. Die Taschen sind ausreichend groß, jedoch nicht so geräumig, dass Felle oder eine Karte darin Platz finden würden. Hier hat der Hersteller jedoch mitgedacht und eine zusätzliche Netztasche auf der Innenseite integriert, die großzügig gestaltet ist und Platz für Felle oder andere größere Gegenstände bietet.
Die Ärmelbündchen lassen sich mit einem Klettverschluss anpassen, um einen idealen Abschluss bzw. Übergang zu den Handschuhen zu gewährleisten.
Auch am Jackensaum ist ein Kordelzug integriert, um die Jacke optimal abschließen zu lassen.
Ein Hauptmerkmal einer Hardshell-Jacke ist immer die Kapuze. Bei der Storm Evo Jacket fällt diese angenehm groß aus und lässt sich an der Vorder- sowie an der Rückseite einfach und intuitiv justieren. Besonders angenehm ist das starre Kapuzenschild, das verhindert, dass die Kapuze ins Gesicht hängt, und ihre Form stabil hält.
Die Jacke lässt sich sehr kompakt zusammenlegen, und so habe ich sie direkt in den Rucksack gepackt und mich auf zu den ersten Einsätzen gemacht.
Im Einsatz
Beim Tragen fällt auf, dass die Jacke viel Bewegungsfreiheit bietet. Oft sorgen ungünstige Schnitte dafür, dass Jacken nach oben rutschen, wenn man die Arme hebt, was vor allem beim Klettern störend ist. Bei der Storm Evo Jacket ist das jedoch nicht der Fall. Sie sitzt insgesamt sehr gut, ohne einzuengen.
Angenehm fällt auch die Position der Taschen auf, die selbst mit Rucksack gut zugänglich bleiben. Bei vielen anderen Herstellern sitzen die Taschen entweder zu hoch und werden vom Brustgurt verdeckt, oder sie sind zu tief und werden vom Hüftgurt blockiert. Hier wurde ein Mittelweg gefunden, der für mich perfekt gepasst hat – auch wenn die Taschen etwas kleiner ausfallen als bei anderen Hardshell-Jacken, die ich getestet habe.
Natürlich musste ich auch die Innentasche auf ihr Fassungsvermögen testen, um zu sehen, ob sie wirklich wie vom Hersteller angegeben die Felle meiner Ski aufnehmen kann. Es wurde tatsächlich etwas eng – bei schmaleren Ski-Fellen dürfte es jedoch besser passen. Bei meiner Guardian Shell packe ich in solchen Fällen meist ein Fell in die linke und das andere in die rechte Tasche, damit die Jacke an diesen Stellen nicht zu dick wird. Wenn man plant, zusätzlich einen Pullover oder Ähnliches darunter zu tragen, empfiehlt es sich, die Jacke eine Nummer größer zu nehmen, um mehr Raum für die Felle und eine angenehmere Passform zu haben.
Die Kapuze habe ich mit meinem Fahrrad- und Kletterhelm getestet, und bei beiden Varianten ging sie problemlos darüber, auch wenn der Reißverschluss dafür etwas geöffnet werden muss. Andere Hersteller bieten hier teils noch größere Kapuzen, die die Bewegungsfreiheit mit Helm noch etwas verbessern. Mit Helm und komplett geschlossenem Reißverschluss fühlt man sich gut eingepackt, wobei ich mir ein wenig mehr Abstand gewünscht hätte, da man mit dem Mund recht nah am Material ist, was bei schweißtreibenden Aktivitäten viel Feuchtigkeit verursacht.
Im Regen hat die Storm Evo Jacket einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Die Kapuze schließt sehr gut ab, und das Schild sorgt dafür, dass das Wasser nicht direkt ins Gesicht läuft. Auch die Ärmelbündchen haben sich nicht unangenehm vollgesogen, wie es bei anderen Jacken oft der Fall ist. Während einer intensiven Regenperiode von über einer Woche konnte die Storm Evo Jacket ihre Stärken voll ausspielen. Die Reißverschlüsse ließen kein Wasser in die Taschen, und alles im Inneren blieb staubtrocken. Auch der Wind wurde perfekt abgehalten, was zusätzlich durch die Windleiste hinter dem Reißverschluss unterstützt wird.
Insgesamt habe ich die Jacke beim Klettersteiggehen, Wandern, Bergsteigen und Radfahren verwendet und war in allen Situationen sehr zufrieden mit der Performance. Einzig beim Radfahren hätte ich mir einen etwas anderen Schnitt gewünscht, der hinten etwas länger ausfällt. Da dies jedoch nicht das eigentliche Einsatzgebiet der Storm Evo Jacket ist, trat dieser Wunsch bei den anderen Aktivitäten nicht auf.
Fazit
Insgesamt bin ich von der Karpos Storm Evo Jacket wirklich durch und durch begeistert. Sie hält Wind und Wetter hervorragend draußen, besteht aus robustem Material und bietet für den gebotenen Schutz ein annehmbares Gewicht und Packmaß. Besonders erwähnenswert ist das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis. Für 300 € erhält man bei manchen Konkurrenten längst nicht diesen Schutz vor den Elementen. Rückblickend hätte ich mich in der Größe wahrscheinlich für XL statt L entschieden, um etwas mehr Platz für zusätzliche Layer und Gegenstände in den Taschen zu haben. Die Taschen könnten generell etwas größer sein, aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau. Ein perforiertes Material im Bereich des Munds wäre vielleicht eine Überlegung wert, um die Atemluft besser nach außen abführen zu können. Jeder, der eine Hardshell-Jacke sucht, die sich das ganze Jahr über verwenden lässt, sollte sich die Karpos Storm Evo Jacket einmal genauer ansehen.
Vielen Dank an das Team von Outsidestories für die Zurverfügungstellung der Jacke.
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