Passend zu einer mehrtägigen Tour durch die heimischen Alpen hat mich die Nemo Quasar 3D Isomatte erreicht, welche mit vielversprechenden Features daher kommt. Ideal um sie im rauen Gelände auf Herz und Nieren zu testen. Die Firma Nemo war miir bis dahin nicht bekannt. In Amerika ist die Marke jedoch schon seit 2002 etabliert und steht für hochwertige Zelte und alles was man sonst für eine gemütliche Nacht im Freien benötigt. Mein bisheriges Schlaf-Set-up habe ich mir über viele Jahre zusammengestellt und seit ca. 10 Jahren fast nichts mehr daran geändert, umso nervöser war ich mit einem komplett fremden Set-up in die Berge loszuziehen.

Beim Auspacken viel mir jedoch gleich auf dass es keinen Grund zur sorge gibt. Die Isomatte ist isoliert und bietet einen R-Wert von 3.3. Alternativ ist die Nemo Quasar auch in einer nicht-isolierten Variante erhältlich. Was mir besonders gefällt ist, dass im Packsack ein extra Fach für das Reparaturset inkludiert ist. Dies ist ein kleines Detail, welches ich mir auch bei meinen anderen Isomatten wünschen würde. Neben dem Packsack und dem Reparaturset liegt der Isomatte auch noch ein praktischer Pumpsack bei. Dieser unterscheidet sich schon auf Grund seiner Form von anderen Herstellern. Die Anleitung, welche auf den Pumpsack gedruckt ist, ist vorallem bei der ersten Handhabung und wenn man die Isomatte herborgt ein weiteres praktisches Detail. Anders als bei meiner Therm-a-rest Matte lässt sich der Pumpsack fest mit der Isomatte verbinden. Das gefällt mit besonders gut, weil sich die Verbindung bei anderen Herstellern schon öfter gelöst hat was nervig ist. Die Quasar kommt mit einem Doppelverschluss. Unter der ersten Abdeckung befindet sich das Ventil zum Aufblasen welches nur Luft hineinlässt. Dies sorgt für eine einfache Handhabung beim Aufpumpen. Wenn man dieses Ventil auch noch öffnet kann man die Luft wieder ablassen. Insgesamt hat sich die Handhabung der Ventile als etwas schwergängig erwiesen. Vorallem wenn die Isomatte einmal aufgeblasen ist braucht es etwas Geschick um den Stöpsel mit dem notwendigen Druck zu schließen. Dies ist jedoch nicht weiter schlimm, dafür hält es schön dicht. Alles in allem war ich nach dem ersten Probeliegen beeindruckt vom Komfort den die Nemo Quasar 3D bietet. Meine bisherigen Isomatten waren immer mumienförmig. Die Quasar 3D ist ausschließlich im rechteckigen Format erhältlich, was mir in Punkto Komfort sofort gefallen hat. Dies geht natürlich zu Lasten des Gewichts. Die Quasar bringt bei mir mit dem Packsack und dem Reparaturset 943,7 Gramm auf die Waage. Dies ist vergleichsweise etwas schwer. Das Packmaß fällt mit 23 x 13 cm jedoch relativ gering aus und nicht wirklich größer als meine anderen Isomatten. Also gings los, alles in den Rucksack zusammen mit Nemo Riff Schlafsack zu dem ihr hier auch einen Test findet.

In der ersten Nacht ging es auf knapp 2.000 Meter hinauf. Mein Lager konnte ich erst spät abends erreichen und das Tarp war im freien Gelände schnell improvisiert. Schnell wurde es kalt und ich freut mich über die angenehme Isolation der Quasar 3D. Der R-Wert von 3.3 sollte sich für diese Bedinungen als genau richtig erweisen. Schon beim darauf setzen spührt man eine angenehme Wärme. Die Temperaturen fielen in der Nacht auf -5°C und Frost machte sich auf Beiden Seiten des Tarps breit. Irgendwann in der Nacht löste sich leider ein Zelthering wodurch das Tarp die Isomatte und den Schlafsack berührte. Mitten in der Nacht wurde ich durch die eindringende Feuchtigkeit wach. Zum Glück beschränkte sich das Problem auf den Fußbereich und nach einer kleinen Nachbesserung beim Tarp verlief die restliche Nacht relativ ruhig. Mit der aufsteigenden Sonne baute ich mein Lager ab und trocknete mein Schlaf-Set-Up. Dies erfolgte erstaunlich schnell. Die Isomatte war am schnellsten getrocknet und auch das Einpacken gestaltete sich als problemlos. Bei anderen Herstellern sind die Packsäcke oft viel zu klein bemessen. Dies ist bei der Nemo Quasar 3D nicht der Fall. Dennoch verbraucht der Packsack nicht unnötig viel Platz. Leider lässt er sich nicht mehr wirklich komprimieren. Dafür ist im Lieferumfang noch ein Klettband inkludiert mit welchem sich die Isomatte in Form halten lässt. In der nächsten Nacht waren die Bedinugen ideal für eine Nacht in der Hängematte. Bei dieser lässt sich eine Isomatte im unteren Bereich hineinschieben um somit eine Isolierung von unten zu gewährleisten. Durch die Größe der Quasar 3D war es jedoch nicht so einfach die Isomatte in das vorgesehene Fach hineinzubringen. Mit einem geringen Druck ist es dann doch gegangen und die Matte war drinn. Das Resultat war deutlich besser als bei meinen anderen Matten. Durch die Größe der Quasar erhält man eine größere Liegefläche in der Hängematte was für mich in einem viel komfortableren Schlaf resultierte. Mit meinen anderen Isomatten hatte ich in der Hängematte bis jetzt noch nicht so eine Freude.

Nach diesem komfortablen Schlaf habe ich auch in den nächsten Tagen immer wieder versucht die Hängematte aufzubauen und mit der Quasar zu kombinieren. Bei einer Nacht am Gipfel nur mit der Isomatte in der Wiese kam es zum Härtetest der Nemo Qusar bei ca. -7 Grad. Aber auch diese Nacht verlief ereignislos und sehr bequem. Ohne einem Tarp welches aufliegt gab es auch kein Feuchtigkeitsproblem. Im Laufe der Tage hat mir außerdem der schnelle Aufbau sehr gut gefallen. Bei meinen anderen Isomatten dauert das Aufpumpen deutlich länger und ist auch nicht so komfortabel. Meiner Meinung nach ist dies das bis jetzt Beste mir bekannte System. 

Also was gibt es abschließend zur Nemo Qusar 3D zu sagen. Der R-Wert von 3.3 haut einen nicht unbedingt vom Hocker. Dennoch bietet die Matte eine solide Isolierung und eignet sich somit ideal als Ganzjahresbegleiter. Auch das Gewicht fällt im Vergleich zu anderen Isomatten, mit einem deutlich besseren R-Wert, relativ hoch aus. Dafür ist das Packmaß nicht größer als bei anderen Herstellern und schön Kompakt. Insgesamt war ich aber von dem durchdachten Pumpsystem mit dem Doppelventil begstert. Auch das Material und die Verarbeitung ist sehr hochwertig und lässt keine Wünsche offen. Für mich steht über allem aber der Liegekomfort und dieser ist bei der Nemo Quasar 3D einfach wunderbar. Selten habe ich draußen so komfortabel geschlafen wie mit dieser Isomatte und dafür bin ich auch bereit etwas mehr Gewicht mit mir herumzuschleppen. Für ein Biwak im Hochwinter bei Temperaturen um -20°C ist die Qusar nicht die richtige Wahl, dafür ist sie auch nicht gemacht. Für alle anderen Fälle ist sie jedoch eine wunderbare Option, welche für angenehme und warme Nächte sorgt und die ich auch nicht mehr missen möchte. Eine klare Empfehlung für alle die auf der Suche nach einer bequemen Ganzjahres-Isomatte sind.