Testbericht - Nemo Riff Daunenschlafsack

Pro

  • Großzügige Passform
  • Öffnungen zur Temperaturregulierung
  • Kompaktes Packmaß
  • Integriertes Polsterfach
  • Hochwertiger Reißverschluss

Kontra

  • Etwas schwerer

Nemo Riff

Passend zu einer anstehenden Mehrtagestour hat mich ein Schlaf-Set-Up der Firma Nemo aus den USA erreicht. Dazu zählt der Nemo Riff Daunenschlafsack. Der Name Nemo hat mir bis Dato nichts gesagt. In den Staaten ist der Hersteller jedoch schon seit den frühen 2000er Jahren etabliert und bekannt für hochwertige Outdoor- und Campingausrüstung. Mein momentaner Schlafsack begleitet mich seit ca. 10 Jahren und hat mich auch in den kältesten Bedinungen warm gehalten. Umso höher sind die Erwartungen an den Nemo Riff. Immerhin ging es für mehrer Tag ohne ihn vorher getestet zu haben ab in die Berge. Bei Temperaturen bis ca. -7°C konnte er gleich beweisen wie gut er sich schlägt.

Auspacken & Lieferumfang

Den Schlafsack gibt in verschiedenen Varianten. Entweder in Regular oder in Long und dann noch die Wahl zwischen Limit -1°C und -9°C. Zusätzlich ist der Nemo Riff auch noch in einer Variante für Frauen erhältlich. Ein erwähnenswertes Extra ist, dass sich die Riff Man Variante mit der Woman Variante verbinden lässt und somit als Doppel-Schlafsack verwendet werden kann. Ich habe zum Testen den Men Long mit -9°C. Beim Auspacken fällt als erstes das Design mit den Beiden Belüftungsöffnungen vorne auf. Farblich gefällt mir der Schlafsack sehr gut. Im Lieferumfang ist ein Kompressionsbeutel dabei. Dieser ist auch interessant gestaltet und kombiniert einen einfachen Beutel mit Kordel und einen klassischen Kompressionssack. Dies sorgt für ein kompaktes Packmaß von 30 x 19 cm. Bei meiner Messung brachte der Schlafsack mit Kompressionsbeutel insgesamt 1324 Gramm auf die Waage. Dies ist im Vergleich zu meinem anderen Schlafsack relativ viel. Außerdem fällt die Limittemperatur deutlich wärmer aus. Die Füllung besteht aus 555 Gramm 800 FP Daune. Beim ersten Probeliegen fällt zuerst der Reißverschluss auf. Dieser ist so gestaltet dass er sich nicht ständig verhängt. Dies ist ein kleines Detail welches aber bei der Handhabung einen großen Unterschied macht. Außerdem verfügt der Schlafsack über eine Tasche was sich für kleine Utensilien wie Lampe usw. als praktisch erweisen kann. Beim Liegen im Schlafsack fällt sofort die Weite des Nemo Riff auf. Bei anderen Schlafsäcken fällt die Bewegung darin oft schwer. Anders beim Nemo Riff durch die spezielle Form ist er auch zum Liegen auf der Seite ideal geeignet. Auch Socken lassen sich bequem im Schlafsack an und ausziehen ohne dabei die Nähte zu strapazieren. Hier wird auch klar wieso der Nemo Riff etwas schwerer ist als so manche Konkorenz. Zur Lagerung ist im Lieferumfang noch ein Mesh-Beutel dabei in welchem sich der Schlafsack schonend lagern lässt. Aber jetzt alles in den Packsack und los kanns gehen. 

Nemo Riff
Nemo Riff

Nemo Riff

Im Einsatz

In der ersten Nacht kam es gleich zum Härtetest des Nemo Riff. Es ging in den heimischen Bergen auf knapp 2.000 Meter. Nachdem ich den Lagerplatz erst spät erreichte musste es mit dem Tarpaufbau schnell gehen. Dann schnell in den Schlafsack. In Kombination mit der Nemo Pulsar 3D, zu welcher ihr hier auch einen Test findet, war es schnell warm und die Nacht konnte kommen. Die Temperaturen fielen auf -5°C und irgendwann löste sich noch ein Zelthering wodurch das Tarp auf dem Nemo Riff zum Liegen kam. Dies sorgte für eine Feuchtigkeitsproblem welches mich irgendwann aus dem bis dahin guten Schlaf riss. Der Schlafsack war im unteren Bereich komplett durchnässt und vereist. Es gibt auf jeden Fall gemütlichere Situationen aber da kann der Schlafsack nichts dafür. Also das Tarp wieder richten. Durch die Länge des Schlafsacks zog ich einfach ein wenig meine Füße ein und döste weiter bis mich die ersten Sonnenstrahlen weckten. Der Schlafsack musste nun einmal getrocknet werden, was erstaunlich schnell von statten ging. Dannach wieder alles in den Packsack, was auch unterwegs sehr gut funktioniert hat und weiter gehts. Zum Testen der Features war in dieser Nacht keine Zeit aber dies sollte sich in den kommenden Tagen noch ändern.

Nemo Quasar
Nemo Quasar

Die nächste Nacht verbrachte ich in der Hängematte. Zum Ein- und Aussteigen war der Reißverschluss viel im Einsatz und mann wuss wirklich sagen dass sich dieses Design bewährt und deutlich einfacher handzuhaben ist als bei Konkurenzprodukten. Auch das integrierte Polsterfach erwies sich als sehr praktisch, weil ein Kopfpolster gerade in der Hängematte immer sehr leicht verrutscht. Dadurch dass aber oft einen lebhaften Schlaf habe hat sich die integrierte Tasche für micht nicht bewährt. Wenn ich munter werde ist der Schlafsack meist komplett verdreht und es dauert länger bis ich die Tasche im Schlafsack gefunden habe als einen fixen Platz im Zelt oder der Hängematte. Dennoch habe ich in den kälteren Nächten diese Tasche als Isolation für Kamera-Akkus verwendet umd dies vor der Kälte zu schützen. Auch die sogenannten Thermo-Gills habe ich in mehreren Nächten getestet. Die Beiden Öfnnungen sorgen für eine bessere Wärmezirkulation wenn es einmal zu warm wird. Das elegante daran ist dass man dafür nicht den kompletten Schlafsack öffnen muss und somit auch keine klate Luft ins Innere kommt. Die meisten Nächte danach habe ich in der Hängematte oder ohne Tarp auf der Isomatte am Berg verbracht. Feuchtigkeitsprobleme wie in der ersten Nacht hatte ich keine mehr. Auch mit dem Morgentau kam der Schlafsack gut zurecht und trocknete immer wieder sehr schnell. Vorallem war ich aber von dem Liegekomfort begeistert. Durch die "Löffel"-Form bietet der Nemo Riff im Ellbogen- und Kniebereich deutlich mehr Platz als andere Schlafsäcke, was mir beim Testen sehr gut gefallen hat. Auch spührt sich das Innenmaterial nicht so plastikartig an wie bei anderen Schlafsäcken. Für mich als Seitenschläfer ist der Nemo Riff eine wirkliche Überraschung. Man kann sich sehr gut darin bewegen und gemütlich seine Liegeposition ändern. Die kälteste Nacht brachte -7°C auf das Thermometer was knapp am Limit des Nemo Riff liegt. Ich lag zwar mit Gewand am Oberkörper im Schlafsack, aber kalt wurde es nicht. Die Nacht darin war auch nahe dem Limit sehr bequem und noch nicht zu kalt. Nach dieser Tour verwendet ich den Schlafsack auch noch für zwei Nächte im Dachzelt als Decke wo er auch sehr angenehm war und bei deutlich wärmeren Temperaturen für einen gemütlichen Schlaf gesorgt hat.

Nemo Riff
Nemo Riff
Nemo Riff

Fazit

Der Nemo Riff -9°C gehört sicher nicht zu den leichtesten Modellen am Markt. Das Gewicht fällt im Bezug auf die Limit-Temperatur relativ hoch aus. Dafür punktet der Schlafsack mit meheren praktischen Features wie der Polster-Tasche oder dem breiten Reißverschluss. Die integrierten Thermo-Gills bieten eine interessante Möglichkeit zur Temperaturregulierung und haben mir sehr gut gefallen. Der größte und wichtigste Punkt für mich ist aber der Liegekomfort. Dieser ist deutlich besser als bei anderen getesten Modellen im ähnlichen Preisbereich. Die Möglichkeit einfach die Liegeposition zu ändern und bei den Knien kein beengendes Gefühl zu haben sind mir auf jeden Fall das Mehrgewicht wert. Insgesamt besticht das Schalf Set-Up bestehend aus Nemo Riff und Qusar 3D durch einen exzelenten Liegekomfort welcher seinesgleichen sucht. Für alle die auf der Suche nach einem durchdachten und hochwertigen Schlafsack sind welcher sich für die Meisten Einsatzzwecke eignet gibt es für den Nemo Riff eine klare Empfehlung.

Vielen Dank an das Team von Outsidestories für die Zurverfügungstellung des Schlafsacks.

 

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